Ein Jüngling liegt am Wegesrand
und hält den Stift in seiner Hand.
Ein Mädchen, schamlos postmodern,
folgt dem Exempel des Jünglings gern.
Nun – Leser oder Leserin, sei Richter
oder Richterin: Onanierer oder Dichter?
Ein Jüngling liegt am Wegesrand
und hält den Stift in seiner Hand.
Ein Mädchen, schamlos postmodern,
folgt dem Exempel des Jünglings gern.
Nun – Leser oder Leserin, sei Richter
oder Richterin: Onanierer oder Dichter?
Die Erde tanzt eine ewige Elipse um die Sonne
während sie sich um die eigne Achse dreht, mal
zugeneigt dem hellen Glanz, mal fern
– was wäre die Tänzerin ohne den Stern,
zu dem sie bewundernd und schüchtern blickt?
Ich will dich lieben wie der Mond die Erde liebt.
Oh je, was reimt sich nur auf Liebe?
Ich sollt’s versuchen mit Ficken
– ich mag das Wort nicht und sind Deine Titten
nicht eher Busen oder Brüste?
Wie komisch ist das Lexikon der Lüste
– und erst recht ihre Logik: Hiebe, Triebe, Verticken, Sitten.
Bin ich schön genug?
Sind meine Beine kahl genug?
Meine Lippen rot genug?
Oder zu rot?
Mein Rock zu kurz und meine Haare zu lang?
Für deinen Blick? Ich hab genug.
Geilheit lässt mich nicht schlafen.
Geilheit durchfährt meine Glieder bis ins letzte Haar.
Aus Geilheit singen die Amseln und Spatzen
es von allen Dächern: „Wo bist Du, die meine Geilheit
enden könnte?“ Könntest Du immer bei mir sein.
Aus Geilheit dichte ich gleich der Krähen Gekreisch.
Wenn ich am Tag gedankenversunken, das Licht fliehend Schatten jag im Wald,
und wenn, nach durchdachter Nacht, Auroras lieblicher Atem kühlend durchs Fenster ins Zimmer haucht,
spüre ich Sehnsucht, die zwickt und juckt meine Haut, und lausch
gierig dem Gesang der Vögel, leis von Flugzeugen und den ersten Autos umrauscht.
Aus Sehnsucht angestimmt, kommt er ohne Bedeutunge aus. Ob der Sänger die Braut
findet – wen kümmert’s? Er ist so schön und rein. Meine Versen gleichen der Krähen Gekreisch.